Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2045 einen nahezu klimaneutralen
Gebäudebestand zu erreichen.
Eine qualifizierte Energieberatung für Wohngebäude soll Eigentümern einen
sinnvollen Weg aufzeigen, wie durch eine Sanierung die Energieeffizienz des
Gebäudes wirtschaftlich verbessert werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen,
fördert das bafa eine Energieberatung ab 1.Februar 2020 mit 80%
der Kosten maximal 1.300.-€ bei 1 bis 2 Wohneinheiten und 1.700.-€ ab
3 Wohneinheiten. Bei z.B. 1.625.-€ für eine „Vor-Ort-Beratung“ mit 1 bis 2
Wohneinheiten beträgt der Eigenanteil nur noch 325.-€. Die Kosten einer
„Vor-Ort-Beratung“ richten sich nach Umfang und Arbeitsaufwand und können
voneinander abweichen. Eine „Vor-Ort-Beratung“ schließt mit einem umfangreichen
schriftlichen Beratungsbericht ab.
Zuerst wird die Energiebilanz des gesamten Gebäudes inkl. technischer Anlagen
im Ist-Zustand untersucht. Hierbei kann in der kälteren Jahreszeit eine
Gebäudethermografie unterstützend und mitbewertend zum Einsatz kommen.
Anschließend werden Sanierungsmöglichkeiten detailliert ausgearbeitet
(Einzelmaßnahmen und Effizienzhausstandard) und im Beratungsbericht
aufgezeigt. Die Energiebilanz des Ist-Zustandes wird denen der
Sanierungsempfehlungen gegenübergestellt und mit ihnen verglichen.
Energieeinsparpotenziale werden aufgezeigt. Die Wirtschaftlichkeit
und das Kosten/Nutzenverhältnis wird untersucht und dargestellt.
Für das erreichen eines KfW-Effizienzhauses stellt die KfW hohe
Fördergelder bereit, bis zu 40% bei dem Effizienzhaus 70 (max. 60.000,-€
je Wohneinheit) als Direktzuschuss oder in der Kreditvariante als
Tilgungszuschuss.
Beispiel: Drei einzelne Bauteile nach bafa/KfW Anforderungen saniert (mittlere
drei Säulen in grau) und eine Komplettsanierung (energetische Sanierung aller
Außenbauteile) zum Effizienzhaus und dem Einbau einer Wärmepumpe (rechte
Säule in grün), jeweils im Vergleich zum „Ist-Zustand“ (linke Säule in rot). Der
Energiebedarf der eingekauft werden muss, ist nach der Sanierung zum
Effizienzhaus um ein Vielfaches niedriger als im „Ist-Zustand“.
Das Effizienzhaus benötigt zwar insgesamt mehr an Energie als 5.284 kWh/a.
Vielleicht ca. 20.000kWh/a. Aber um die 75% davon kommen aus Umwelt und
Technik. In diesem Fall durch die Wärmepumpe.
Bei dem Einsatz einer Wärmepumpe ist die raumweise Heizlastberechnung und
Auslegung unbedingt geboten.
Ohne eine entsprechende Auslegungsberechnung und/oder in einem unsanierten
Altbau, kann eine Wärmepumpe teuer werden.
Es darf vermutet werden, dass Wärmepumpen in den nächsten Jahren, durch
finanzielle Förderungen und Energiekosteneinsparungen, die Klima und auch
politisch motiviert sind, an Bedeutung zunehmen werden, während
Gasbrennwertheizungen abnehmen. Ein Schritt dazu war schon die Einstellung der
Förderung des Effizienzhauses 115.
Was ist Endenergie?
Endenergie ist die Energie, die wir beim Händler kaufen und dort bezahlen.
Z.B. enthalten 1.000 Liter Heizöl über den Daumen gepeilt ca. 10.000 kWh
an Energie. 1m³ Gas enthält je nach Brennwert in etwa soviel kWh
Energieleistung wie 1 Liter Heizöl, also ca. 10 kWh.
Endenergiebedarf eines Gebäude pro Jahr
Alle Angaben sind Stand Januar 2022 und können sich jederzeit ändern. Irrtümer sind vorbehalten.